Für den Sommerurlaub 2020 war die Fährüberfahrt von Travemünde nach Helsinki bereits im Vorjahr gebucht. Am Black Friday gab es von der Reederei DFDS einen großzügigen Rabatt, – da mussten wir einfach zugreifen. Was soll schon passieren? 

Doch nicht nach Finnland?

Naja, inzwischen wissen wir alle, was passieren kann. Aufgrund der Pandemie verweigerte u.a. Finnland die Einreise aus Deutschland. So waren wir froh, das Angebot von DFDS zur Umbuchung nutzen zu dürfen. Am 15. Juli sollte die finnische Grenze wieder geöffnet werden. Also verschoben wir die Abfahrt auf den 14. Juli und kämen halbwegs pünktlich in Finnland an. Ein trauriger Verlust in der Familie machte dann eine zweite (und letzte mögliche) Umbuchung in den Herbst erforderlich.

In die Westalpen

Die verbleibenden restlichen Urlaubstage werden wir also mit möglichst großem Abstand zu anderen Menschen in den Westalpen verbringen. Für uns ein neues Terrain mit interessanten Straßen.

WESTALPEN – COL DES COMBES

Juli 2020. Wir stehen mit dem roten Bus an einem schattigen Plätzchen am Ufer der Durance, im Département Hautes-Alpes. Das ist im südlichen Teil der Westalpen. Zuvor haben wir bei Intermarche in Guillestre Brot und Eier gekauft. Frischwasser ist auch aufgefüllt, also können wir wieder ein paar Tage autark leben und frei Übernachten. Angesichts der aktuellen Corona Lage ist dies momentan unsere bevorzugte Art zu Reisen.

Schotterwege

Von unserem herrlichen Mittagsplatz fahren wir nach La Bourgea und machen über die D38 einige Höhenmeter. Nach 4,5 Kilometern halten wir uns links und folgen dem Schotterweg. Die aufmerksamen Schutzhunde einer Schafherde jagen uns mit ihrem Gebell einen gehörigen Schreck ein. Zum Glück sind die Seitenscheiben oben und ein Weidezaun zwischen uns. Es folgen 11 Kehren, über die wir bis auf 1620 Meter zum Col des Combes kommen. Den Stichweg bis auf 2017 Meter lassen wir aus und folgen der Schotterstraße ins Tal. Dabei passieren wir zunächst ein steil abfallendes Geröllfeld, dann geht es mit 15% Gefälle und engen Kehren steil bergab. Westlich von Freissinières überqueren wir auf einer Holzbrücke den Bach Baiysse und folgen der D238 auf Asphaltbelag nach Westen.

Für die folgenden Durchfahrten der Dörfer und Brücken gibt es Beschränkungen für die Fahrzeugabmessungen. Außerdem ist die Straße teilweise einspurig und erfordert bei Begegnungen das Zurücksetzen von Fahrzeugen.

Übernachtungsplatz

Kurz bevor der Weg auf die andere Bachseite wechselt, finden wir eine idyllische Stelle mit Platz zum Übernachten. Ein Gewitter zwingt uns am Abend in den Bus. Wegen der heftigen Niederschläge kontrolliere ich mit der Taschenlampe den anschwellenden Bach. Als der Wasserstand zurück geht, können wir beruhig zu Bett gehen.

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