Island 2022

Nach unserem Besuch von Saksun und Tjørnuvík treffen wir bereits um 17:30 Uhr an unserem Campingplatz für die kommende Nacht ein: In Gjógv. Die Rezeption befindet sich in einem Hotel, welches auf der anderen Seite des Ortes liegt. Wir haben Glück und bekommen ohne Reservierung noch einen Stellplatz in der ersten Reihe mit direktem Blick aufs Meer und Färöer Inseln. Die Duschen und das W-Lan sind inklusive, für den Schlüssel zum Waschhaus müssen wir 250 DKK hinterlegen. Das Waschhaus ist sauber, hell und hat reichlich Platz. Bis zum Abend sind alle Stellplätze des Campingplatzes von Campern belegt.

Ein Sommerabend auf den Färöer Inseln.

Nach dem Abendessen wird der Regen etwas schwächer und ich ziehe nochmal mit dem Fotoapparat los. Sehenswert in Gjógv ist die Felsspalte am Meer, nach der das Dorf benannt ist. Sie bildet einen natürlichen Hafen, der bereits zur Zeit der Wikinger genutzt worden sein soll.

Gjógv

Am Morgen geht es gleich um 6 Uhr zum Duschen. Leider liegen jetzt büschelweise Haare in der Dusche und der Abfluss scheint verstopft. Es läuft jedenfalls nicht richtig ab und das Wasser steht in der Dusche. Außerdem ist es echt blöd, dass die einzige Toilette jeweils mit in der Duschkabine integriert ist – alles blockiert, bis die Morgenhygiene abgeschlossen ist. Das Auf- und Abschließen der Waschhaustür ist nur beidhändig zu schaffen. Ein kleiner Balanceakt.

Beim Frühstück entdeckt Frau an der Felskante des nahen Berges reges Getummel: ein Blick durchs Fernglas bestätigt ihre Vermutung – Puffins! Also Schuhe an, Jacke an, Fotoapparat, Fernglas und los. Die Entfernung zu den Tieren ist für ihre Kamera leider zu groß, aber mit dem Fernglas kann sie sie super beobachten. Nach einer Weile gehen wir zurück zum Campingplatz und brechen unsere Zelte ab (bzw. schließen unser Aufstelldach), geben den Pfandschlüssel ab und sind um 9:30 Uhr wieder auf der Piste. 

Insel Eysturoy

Bei unserer Rundfahrt über die Insel Eysturoy überqueren wir auch die höchste Passstraße der Färöer. Am Aussichtspunkt Risin og Kellingin warten wir über eine Stunde auf eine Regenpause, um dann rasch aus dem Bus zu springen und die sehenswerte Felsformation abzulichten.

Regen auf den Färöer Inseln

Das Wetter auf den Färöer Inseln ist halt auch im Sommer eher feucht und sehr wechselhaft. Bei durchschnittlich drei Sonnenstunden pro Sommertag ist die Sonne meist nur zu erahnen. Wir fahren unsere vorgemerkten Punkte an, aber weil es meist regnet, stürmt und kalt ist, kommt keine rechte Begeisterung bei uns auf.

In einem Supermarkt in Saltangará kaufen wir Brot, Milch und Kartoffelsalat. Danach fahren wir für die Mittagspause auf eine Anhöhe mit einigen Windrädern. Während die Frau hinten am Heckauszug steht und Würstchen brutzelt, bekommt sie ganz nasse Hosenbeine, denn der Regen wird unter dem Auto durch geweht Nachdem wir fertig sind mit Essen hört es auf zu Regnen – ha, das war Absicht!

Festung mit Kanone

Nach dem Essen fahren wir runter nach Nes. Dort stehen die Überreste einer kleinen Festung aus dem 2. Weltkrieg. Während der Besetzung der Färöer Inseln im Zweiten Weltkrieg installierten die britischen Streitkräfte hier zwei schwere Kanonen zum Schutz des wichtigen Erdöldepots gegen deutsche Kriegsschiffe. Eine der beiden Kanonen ist noch erhalten. Wir stapfen durch den Regen und schmunzeln über die Schafe, denen die Festungsgebäude noch heute Schutz bieten.

Insel Vágar

Eigentlich wollten wir die mautpflichtigen Untersee-Tunnel gar nicht befahren, aber angesichts des momentanen Wetters statten wir der Insel Vágar einen Besuch ab. Die drittgrößte Insel der Färöer erreichen wir durch den 4 Kilometer langen Vágartunnel. Die Durchfahrt muss Online mit Kreditkarte bezahlt werden, was in unserem Fall allerdings mit der VISA Kreditkarte leider nicht funktionierte. Naja, bis heute ist keine Rechnung bei uns eingegangen.

Auf der Insel Vágar befindet sich auch der einzige Flughafen der Färöer Inseln. Unser Ziel ist jedoch der Küstenort Gásadalur. Dieser war bis zum Jahr 2003 nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber erreichbar. Dann wurde der 1,4 Kilometer lange, einspurige Gásadalstunnel eröffnet. Er führt durch den Berg Knukarnir und verbindet die Dörfer Bøur und Gásadalur.

Gásadalur

Highlight des Ortes ist wahrscheinlich der Wasserfall Múlafossur. Der steil ins Meer abfallende Múlafossur speist sich aus einem kleinen Bach und hat eine Fallhöhe von mehr als 30 Metern. An den benachbarten Klippen sind auch Papageitaucher zu sehen.

Bøur und Sandavágur

Auf der Rückfahrt nehmen wir durch die schmale Straße von Bøur und machen Fotos in Sandavágur mit seiner markanten Kirche. Dabei halten wir immer Ausschau nach einem passenden Campingplatz.

Campingplatz Torshavn

Weil wir keinen geeigneten Campingplatz finden, fahren wir zurück bis nach Tórshavn. Hier stellen wir uns auf dem Campingplatz ins äußerste Eckchen und verbringen den restlichen Tag IM Bus. Achja, das heute im Supermarkt gekaufte Brot schmeckt richtig lecker!