Island 2022

Torshavn

Es sind zwar noch viele Wolken unterwegs, aber am Himmel sind blaue Flecken zu erkennen. Das sieht also vielversprechend für den letzten Tag unseres Zwischenstopp auf den Färöer aus. Nach der Ver- und Entsorgung verlassen wir den Campingplatz und fahren in die Stadt. Wir parken in der Nähe des Hafens und ziehen gleich einen Parkschein, denn ein städtischer Mitarbeiter verteilt bereits nach wenigen Minuten Strafzettel. Ab jetzt gehen die Frau und ich getrennte Wege und verabreden uns nach zwei Stunden wieder am Bus.

Mich zieht es zuerst in Richtung Hafen, also da wo die Werften sind. Nachdem ich mir das Treiben eine ganze Zeit lang angesehen habe, gehts erst zum Jachthafen, dann zum gegenüber liegenden Regierungsviertel mit seinen roten Holzhäusern.

Die Frau läuft kreuz und quer durch die Gassen, bergauf, bergab, durch kleine und etwas größere Parks, schaut durch Schaufenster (die Läden öffnen erst gegen Mittag), durchstreift zwei Supermärkte auf der Suche nach leckerem Brot, ersteht in der Touristinformation ein Andenken und kommt dann pünktlich wieder am Bus an. Mittlerweile scheint die Sonne und es ist im Windschatten angenehm warm.

Nächster Stopp ist ein Bónus Supermarkt am Stadtrand von Torshavn. Wir kaufen Brot, Joghurt und Eier. Dann suchen wir einen Platz, um die Zeit bis zum Einchecken im Sonnenschein zu überbrücken. Wir fahren die Bergstraße hoch – und landen in den Wolken, alles nass, regnerisch, trübe und kalt. Durchfahren die Gegend hin und her, finden nichts mit Aussicht und ohne Regen. Schließlich fahren wir wieder zurück Richtung Torshavn und finden an der Bucht Heljareyga den gewünschten Platz in der Sonne. Gelegentlich kommen Spaziergänger vorbei, ansonsten ist es ruhig. Ich bereite am Heckauszug das Mittagessen zu und Frau geht noch etwas spazieren.

Am Fährhafen

Es sind zwei wunderbare Stunden an der Bucht Heljareyga, die uns zeigen, wie die Färöer bei Sonnenschein hätten sein können. Dann brechen wir auf zum Fähranleger in Torshavn. Hier stehen wir mit vielen weiteren Bullis in der Warteschlange. Die Frau geht nochmal eine Runde bis zum Leuchtturm und zurück. Anschließend gehe ich los um noch ein paar Fotos im Sonnenschein zu knipsen. Am Horizont ist unser Schiff bereits zu erkennen.

Die Norröna legt mit Verspätung an. Nach zwei Stunden können wir um 17:30 Uhr aufs Schiff, die Abfahrt ist jetzt auf 18:30 Uhr verschoben, also 30 Minuten nach Fahrplan. Der rote Bus steht auf Deck 4 direkt vor dem Treppenaufgang. So haben wir hinter uns mindestens zwei Autolängen Platz … glücklicherweise, denn wir hatten in unserer Kühlbox etwas vergessen und konnten so noch einmal die Heckklappe öffnen.

Die Ausfahrt aus dem Hafen und durch die Inseln schauen wir uns vom Außendeck an. Es schaukelt schon nach kurzer Distanz zum Hafen recht heftig. Die Frau holt sich im Shop sicherheitshalber noch ein paar Kaugummis gegen Übelkeit. Jetzt geht es Richtung Island.

Zwischenstopp Färöer ?

Wenn ich gefragt werde, ob sich bei einer Islandreise ein Zwischenstopp auf den Färöer Inseln lohnt, lautet meine Antwort: Nein.

Bei unserem Zwischenstopp auf den Färöern hat sich gezeigt, dass sich ein wetterbedingter Ortswechsel nicht lohnt, beziehungsweise gar nicht möglich ist. Wir hätten diese drei Tage in Island besser nutzen können, denn wegen des Wetters waren dort extreme Anpassungen unserer Reiseroute erforderlich.

Ich kann mir vorstellen, zu einer anderen Jahreszeit (Mai/Juni) etwas mehr Zeit auf den Inseln zu verbringen. Zum einen ist das Wetter statistisch gesehen etwas besser, zum anderen sind noch nicht so viele Besucher dort. Denn es gab bei unserem Aufenthalt ein paar Orte, die wir wegen vollen Parkplätzen nicht ansehen konnten. Bei 7 bis 10 Tagen Aufenthalt sollte ausreichend Zeit für alles zur Verfügung stehen.

Da auf den Färöern im Mobilfunk kein EU Roaming möglich ist, kann die Nutzung von mobiler Datenübertragung sehr hohe Kosten verursachen. Deshalb habe ich für die Färöer vorab eine eSim gebucht. Leider war bei dem Provider eine Netzabdeckung außerhalb von Torshavn kaum vorhanden. Ziemlich blöd, wenn ich den Wetterbericht eigentlich in 30 minütigen Intervallen abrufen möchte. Wer es also mobiles Internet braucht, der kauft für die drei Tage im Laden eine passende Telefonkarte.