Es sind starke Regenfälle in den Westalpen angekündigt. Nach ausführlichem Studium von verschiedensten Wetter Apps fahren wir zur Gemeinde Mont-Dauphin und verbringen auf dem hoch gelegenem Parkplatz der gleichnamigen Festung die kommende Nacht.

Wettervorhersage

Die Niederschläge waren hier nicht so kräftig wie in den umliegenden Tälern, weshalb wir eine ruhige Nacht hatten. Während des Frühstücks stöbere ich wieder in den verschiedenen Wettervorhersagen. Wir haben hier wirklich einen der wenigen Flecken gefunden, an dem die Wolkendecke heute ab und zu die Sonne freigibt.

Am Parpallion bleibt es tagsüber einigermaßen trocken, erst in der Nacht ist leichter Schneefall angekündigt. Somit steht unser Reiseziel für heute fest:

Wir fahren zum Tunnel du Parpaillon

Bei unserem ersten Besuch in den Westalpen mit dem roten Bus, hatten wir die Fahrt zum Südportal wegen der ruppigen Schotterstrecke abgebrochen. Diesmal fahren wir das einfacher zu erreichenden Nordportal an. Der Tunnel selbst wurde 2024 leider gesperrt, nachdem von der Tunneldecke Felsstücke herabgestürzt waren.

Damit wir nicht zu viel Zeit verlieren, fahren wir auf der N94 nach Embrun. Dort überqueren wir die Hochwasser führende Durance und biegen nach 2,5 Kilometer rechts ab. Bereits hier steht ein Hinweisschild „Tunnel du Parpaillon fermé“. Auf asphaltierten Straßen geht es 12 Kilometer weiter bis nach Le Chalp.

Wir überqueren auf einer kleinen Brücke den Gebirgsfluss Crévoux und fahren rechts in den Wald. Auf den nächsten 5 Kilometern führt der geschotterte Weg durch einen Wald, bis wir die obere Baumgrenze überschritten haben. Die Landschaft wirkt jetzt karg und unwirtlich.

Auf 2480 Meter Höhe müssen wir ein weiteres mal den Gebirgsfluss Crévoux überqueren. Dieser ist hier oben nur ein Bach, der die Schotterpiste kreuzt. Mit dem langen Radstand des Esels erweist sich die Einfahrt ins Bachbett als unerwartetes Hindernis. Wir schleppen ein paar Steine heran, um die tiefe Kante zum Wasser etwas zu entschärfen. Das klappt auch ganz gut und wir durchfahren den Bach, ohne dass die Thule Trittstufe Bodenkontakt hat.

Tunnel du Parpaillon

Nach jeder Kehre halte ich Ausschau nach dem Tunnelportal, aber es ist erst kurz vor der Ankunft zu sehen. Vor dem Tunnelportal platzieren wir den Esel, machen einige Fotos und freuen uns, hier oben zu sein. Aus dem Tunnel weht ein eisiger Wind. Etwa 50 Meter hinter dem Portal ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, also ist das südliche Portal offen. Auf unseren vergrößerten Fotos ist auch der verschüttete Tunnelbereich zu erkennen. .

Die Aussicht hier oben ist trotz der Wolkendecke grandios. Unsere Mittagspause wollen wir aber weiter unten im Tal verbringen, denn immer wieder ist zu hören, wie Steine und Geröll die Hänge hinunter rutschten.

Zurück ins Tal

Auf der Schotterpiste liegen jetzt einige Felsbrocken, die wir aber Dank dem höheren Fahrwerk überfahren können. An der kleinen Furt fließt jetzt tatsächlich mehr Wasser ins Tal. Wir merken es, weil unsere „Brückensteine“, auf denen wir vorhin über den Bach stiegen, jetzt überspült sind.

Bei der Durchfahrt bin ich nicht ganz so aufmerksam und fahre mit dem Hinterrad neben der Steinrampe. Ein knirschendes Geräusch verkündet den Bodenkontakt der Thule Trittstufe.

Übernachtungsplatz

Bevor wir Le Chalp erreichen, fahren wir auf einen geschotterten Parkplatz und beschließen, hier die Nacht zu verbringen. Die tiefstehende Sonne zaubert noch einen schönen Regenbogen über den Esel, dann beschließen wir den Tag.

Den nächsten Tag verweilen wir zunächst auf diesem Parkplatz. Am Vormittag will ich die knirschende Thule Trittstufe reinigen. Diese ist jedoch nach dem Bodenkontakt ziemlich verbogen, weshalb ich sie vollständig demontiere und im Kofferraum verstaue. Am Nachmittag wandern wir am Flusstal entlang.

Für die kommende Übernachtung fahren wir 200 Meter weiter Richtung Le Chalp und stellen uns auf den zweiten Parkplatz, der eine andere Perspektive auf das Tal bietet.

Als wir am nächsten Tag den Platz verlassen, entdecken wir nur 3 Kilometer weiter in Crévoux einen Wohnmobilstellplatz, an dem wir Wasser auffüllen und Entsorgen können.

E-Bike Ladestation

Interessant fand ich den Rastplatz auf halben Weg zum Tunnelportal. Hier kurz vor der oberen Baumgrenze befindet sich eine kostenlose autarke Ladestation für eBike Akkus.

Landkarte

Screenshot

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert