Während der Reisevorbereitung nutze ich gerne die Karten von Google Maps. Mögliche Reiseziele finden und direkt weitere Informationen dazu im Internet abzurufen, erleichtern die Planungen ungemein. Reiseführer und andere Reiseseiten im Internet vervollständigen die Recherche. Wenn dann die Reiseroute steht, kommt in Navi zum Einsatz. – Halt, Stopp, Nein. Diese verfluchten Navigationsgeräte haben mir in den letzten Jahren oft die Nerven geraubt. Genau wie in den Jahren zuvor kennen die Dinger nach stundenlangen Updates u.a. den korrekten Verlauf der Europastraße 6 immer noch nicht. Bei Tempo 120 auf der Autobahn kommt plötzlich die Meldung „jetzt scharf rechts Abbiegen“. Für meine Anwendungen im deutschen Straßennetz sind sie brauchbar, aber für die Auslandsreisen musste selbst nach verschiedenen Modellwechseln etwas anderes her.

Alternative zum Navi

Ein regelmäßiger Reisebegleiter ist, neben der Frau, das iPad. Daher würde es sich anbieten, eine kostenpflichtige Navigationssoftware der großen Navigationsspezialisten für das iPad zu kaufen. Zum Glück bin ich auf die Empfehlungen der Pistenkuh gestoßen. Die Seiten der Pistenkuh bieten eine Füllen an speziellen Informationen für Globetrotter, Offroadfahrer und normale Reisende.

Maps.me

Mit App Maps.me habe ich bereits in Litauen gute Erfahrungen gemacht. Die passenden Karten müssen zuvor (kostenpflichtig) auf das iPad geladen werden. Dazu können ganze Länder gewählt werden oder die einzelnen Regionen. Wer mit den Namen der einzelnen Departments, Kantonen und Landkreisen nicht vertraut ist, sollte die kompletten Länderkarten herunterladen. 

Die Navigation mit Maps.me ist mit einer reinen Start – Ziel Funktion zwar wenig komfortabel, aber einfach zu bedienen. Wird ein Ort angeklickt, kann er als Start oder Zielort festgelegt werden. Wird ein zweiter Ort gewählt, ist die Route fertig. Hier gibt es offenbar einen kleinen Schwachpunkt: Fehlt für die geplante Route ein Kartenteil, wird die Route drum herum geführt. So war ich von der merkwürdigen Routenwahl zwischen Kassel und Flensburg etwas überrascht. Der große Bogen in der Route war der fehlenden Karte für Hamburg geschuldet. Deshalb vor Reisebeginn immer die geladenen Karten prüfen.

Die Stärke von Maps.me ist die Suche nach Sonderzielen. So haben wir in Litauen freie Übernachtungsplätze für Kanuwanderer gefunden, die in keiner anderen Karte verzeichnet waren. Das Spiel mit verschiedenen Suchbegriffen wird also belohnt. Mit der Suche nach „Trinkwasser“ konnte ich beispielsweise ganz schnell die Quellen und Trinkbrunnen in der Umgebung gefunden.

Ergebnisse der Trinkwassersuche (Südfrankreich)

Wenn die Karte etwas detaillierter sein soll, hilft der zweite Tipp der Pistenkuh:

MapOut

Diese geniale Karten App ist nur für iPhone und iPad verfügbar. Der gewünschte Kartenbereich kann kostenlos auf das iPad geladen werden und steht dann für eine Offline Nutzung zur Verfügung. Die Auswahl der Kartenbereiche erfolgt graphisch und kann je nach Dateigröße mehrere Minuten dauern. Also ist es auch hier sinnvoll, die entsprechenden Karten vorab zu laden. Die topografischen Karten haben Höhenlinien und zeigen beim Zoomen immer mehr Details. Mit zwei Fingern kann eine Linie zwischen zwei Punkten gezogen werden, von der dann ein Höhenprofil angezeigt wird.

Eine gefahrene Route kann mit der App aufgezeichnet werden. Zielpunkte und Routen können in Ordnern abgelegt und auf dem Bildschirm aus- oder eingeblendet werden. Auch selbst erstellte gpx Tracks lassen sich einfach an das iPad senden und in der App hinterlegen. Mit einem passenden Gerätehalter von Brodit ist das iPad inzwischen zum festen Begleiter auf Urlaubsreisen geworden.

Das iPad im Cockpit vom VW California

Verwinkelte Straßen in Südfrankreich, dann die Kreuzung. Navi sagt links abbiegen, iPad will rechts abbiegen. Ich habe meine Zweifel und schaue fragend zur Frau, die die Papierkarte in den Händen hält. Sie sagt mit einem Schmunzeln: „Fahr geradeaus“.

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