Moosfelder

Während wir auf der [1] durch die moosbedeckte Lavalandschaft brummen, bemerkt Frau einen parallel verlaufenden Weg zwischen besagten Moos-Lavafeldern – das gibt bestimmt hübsche Bilder! Wir finden einen Zugang und biegen alsbald ab. Frau schießt die gewünschten Fotos (kannst du hier mal rückwärts fahren, halte da mal an, ich fotografier mal von da drüben…) und wir folgen dem Weg weiter – der hat durchaus seine Tücken, tiefe Rillen, ausgespülte Fahrspur, steile Anstiege, aber wir kommen ohne Probleme bis zur Straße.

Zum Campingplatz Þakgil

Da der Himmel wolkig und das heutige Ziel der Campingplatz in Þakgil ist, fahren wir schnurstracks dahin. Die Straße [214] beginnt mit Schotter und Waschbrett-Rillen, dann kommt erdiger Untergrund mit Schlaglöchern, gespickt mit steilen kurzen Anstiegen und engen nicht einsehbaren Kurven, zwischendurch Blind Heads und Gegenverkehr. Es rumpelt und schaukelt und Frau fällt auf, dass ich tatsächlich das Steuer mit beiden Händen festhalten muss. Doch irgendwann erreichen wir Þakgil und suchen einen Platz für die Nacht – bezahlt wird später, die Rezeption ist noch nicht besetzt. Den Platz, den wir uns zuerst ausgesucht haben, müssen wir wieder verlassen – hier wollen in Kürze noch weitere 21 Fahrzeuge einer Happy-Camper Gruppe parken und wir wären mittendrin! Auf der anderen Seite vom Sanitärgebäude finden wir eine passende Ecke.

Der Campingplatz ist von hohen, steilen Bergen umgeben. Es führt ein schmaler steiler Pfad nach oben, doch der ist nach dem Regen matschig und sehr rutschig. Wir können dieses Tal nur über die Piste auf der wir gekommen sind verlassen. Ich hätte für die Übernachtung lieber unterwegs angehalten, aber wir sind hier im touristisch dicht erschlossenem Süden Islands.


Hochland Feeling

Der Tag beginnt wie er aufgehört hat, es ist leicht am Nieseln, zwischendurch kommt mal die Sonne durch, doch gemütlich geht anders. Egal, wir duschen, ich bereite das Frühstück vor, Frau wäscht schnell eine Hose und dann wird draußen gefrühstückt! Aber die zweite Tasse Kaffee gibt es im Bus, denn es ist doch sehr frisch. Um 10 Uhr kommt endlich die Sonne raus und wir packen zusammen. Der Rückweg vom Camping Þakgil bis zur Ringstraße dauert etwas länger, denn wir machen viele Fotostopps, befahren Stichstraßen und auch die Drohne wird losgeschickt. 

Wasserfall Kvernufoss

Nach einem Tankstopp in Vik schauen wir uns am Wasserfall Skógafoss um, befinden es aber als zu voll. Also fahren zu dem Wasserfall nebenan, dem Kvernufoss – ca 2 km entfernt. Da läuft man nur etwa einen halben Kilometer meist breiter Weg, dann wird es etwas nass, steinig und steil. Doch er führt HINTER den Wasserfall!

Wir marschieren los und kommen auch heil und wenig nass an. Toll, dieses Gefühl hinter dem Wasserfall zu stehen. Ab und an trifft uns der Wassernebel, wenn der Wind in den Wasserfall weht. Aufpassen muss man beim Boden. Der ist uneben und immer feucht, dadurch besteht Rutsch- und Stolpergefahr. Durch das herabstürzende Wasser ist es hier immer windig. Auf dem Rückweg zum Bus ist die Kleidung durch den stetigen Wind auch rasch getrocknet.

Auf der Ringstraße

Jetzt ist schon Kaffeezeit und wir haben noch nicht mal Mittag gegessen, darum fahren wir einen einfachen doch ruhigen Rastplatz mit Blick auf den Eyjafjallajökull an. Den Blick bewundern auch die Reisebustouristen – für jeweils 2 min, dann ist Weiterfahrt! Wir essen in Ruhe unseren Burger, gucken die nächste Strecke aus und fahren erst um 17 Uhr weiter. 

Auf der [1] brausen wir dahin, erblicken kurz die WestmannaInseln und biegen dann ab auf die [250] nach Norden. Es ist eine Gravel Road, genau wie die [261] auf die wir nach Osten abbiegen. Als dann die [261] in die [F 261] übergeht, ruckelt und rumpelt es heftiger. Leider ist der Tablethalter von Brodit dieser Dauerbelastung nicht gewachsen und bricht an einer Halterung ab. Die erste „Furt“ ist über eine Rohrbrücke passierbar und somit völlig problemlos zu befahren.

Übernachtungsplatz

Bald finden wir einen geschotterten Platz zwischen Felsen, der über eine Mini-Furt zu erreichen ist. Hier stehen wir nett, haben noch Abendsonne und trinken ein Käffchen draußen. Wir machen noch einige Fotos und nutzen die angenehmen Temperaturen zum aus- und umräumen der Dachbox. Inzwischen weiß ich, dass wir die Box als zusätzlichen Stauraum eigentlich nicht gebraucht hätten.

Am Abend lese ich einen aktuellen Bericht über den aktiven Vulkan. Eigentlich wäre ich von hier gern weiter ins Hochland gefahren, aber der Vulkan ist jetzt so nah. Ich bin unschlüssig wie es jetzt weiter geht.