Regentag

Heute Nacht hat es heftig geregnet, das Dachzelt ist feucht und weil die ‚Fenster‘ auf Lüftung waren, hat es durch das Fliegengitter reingeregnet. Die Matratze ist auch etwas feucht und auf dem Küchenblock sind Wassertropfen. Egal, jetzt ist es trocken, wir können frühstücken. Das halten wir zwar sicherheitshalber drin ab, doch es bleibt trocken! Wir packen zusammen und fahren die paar hundert Meter zum Ende des Weges, da ist ein Anlegesteg und einige Boote. Hier lasse ich die Drohne steigen bevor es wieder die [484] zurück geht und dann auf die [482] nördliche Richtung bis zu einem Parkplatz mit Plumps-WC.

Die von uns benutzte Fähre als Straßenersatz ist nahezu vollautomatisch, aber eher unspektakulär. Wie angekündigt fängt an zu regnen und es folgen immer wieder heftige Schauer. Das erhöht den Reiz der einsamen schnurgeraden Straßen zwischen den hohen Bäumen nicht unbedingt. Vielleicht ist es am Aussichtsberg Koli besser…? Nein, Regen, Regen und noch mehr Regen! Wir stehen auf dem Parkplatz zwischen Wohnmobilen und PKW, nutzen die kleine Pause für eine Brotzeit, dann geht es weiter durch Nordkarelien. 

Bis Kuhmo auf der [75] scheint schon wieder die Sonne. Leider hat das örtliche Winter War Museum schon geschlossen, so stellen wir uns bei der Touristinfo hin und halten Kaffeeklatsch. Das Wetter wird gleich genutzt, um das Dach zu trocknen, das ist von der letzten Nacht noch etwas feucht. Auf der [912] geht die Streckenführung schnurgerade und alle 10 km kommt uns mal ein Auto entgegen, bis uns eins überholt oder wir eins überholen dauert es doppelt so lange! Das ist dann wie das Highlight des Tages.

Winterkrieg Museum

Der Winterkrieg bezeichnet den sowjetisch-finnischen Krieg im Winter 1939/40. Nachdem Finnland die erhobenen Gebietsforderungen der Sowjetunion abgelehnt hatte, griff die personell und materiell überlegen rote Armee ihr Nachbarland an. Mit vielen Gedenkstätten und Museen wird in Nordkarelien an diesen verlustreichen Krieg erinnert. Wir schauen uns an der Straße 912 das Raatteen Portti Museum an.

Übernachtungsplatz

Gegen 20 Uhr bemerken wir einen Feldweg zu einem Beobachtungsturm für Naturfreunde. Der Platz ist leer, nicht gleich von der Straße aus einzusehen und somit genau das Passende für uns. Der Weg zum Turm ist über Holzplanken gut zu erreichen, aber außer einem Paar Kraniche und einigen Enten ist nix los. Wir genießen die Aussicht, dann gibt es Abendessen: Bratwurstschnecken mit Brötchen. Es ist noch angenehm warm, wir sitzen bei offener Schiebetür im Bus, natürlich mit Fliegennetz, denn die Piecksviecher attackieren wie irre. Heute Nacht soll es abkühlen, mal schauen.