Die letzte Nacht war wirklich frisch, doch am Morgen sind es wieder angenehme Temperaturen. Wir frühstücken draußen!
Da das Wochenende bevorsteht, fahren wir erstmal nach Kuusamo zum Einkaufen und Tanken. Frau geht in den Lidl, ich fahre zu Shell. Mit gut gefüllten Vorräten starten wir zu unserem ersten touristischen Ziel: Der ‚Berg‘ bei Ruka an der [5]. Der ist stolze 500 m hoch und man kann von dort einige der zahlreiche Seen und noch zahlreichere Bäume sehen!
Der Weg vom Parkplatz zum Aussichtspunkt ist breit, geschottert und nicht so steil. Die letzten Meter lassen sich auch mit einem desolaten Knie bewältigen. Von oben hat man einen tollen Rundblick, auch bis nach Russland, welches ja nur ein paar Kilometer entfernt ist.
Oulanka-Nationalpark
Es geht weiter in den Oulanka-Nationalpark zu den Stromschnellen an der [950]. Laut Trude (unserem Navi) benötigt man für 10 km eine Stunde…was, laufen wir? Nein, das Navi geht von einer Erdstraße aus, doch diese hier ist brandneu asphaltiert und noch ohne Markierungen. Vom dortigen Parkplatz aus ist es ca 1 km zu den Stromschnellen, diesmal mit Wanderschuhen! Ist auch gut so, denn es geht Treppen rauf und runter, über Wurzeln und Steine. Am Ende sehen wir einen schmalen Fluss mit einigen Wasserwirbeln – okay, das ist wohl was Tolles – für Finnland. Nach ein paar Fotos geht es wieder zurück und im Bus ist dann erstmal Kaffeepause angesagt.
Nach der Kaffeepause lasse ich die Drohne steigen. Aus der Luft sieht man, dass es sich bei den Nadelwäldern eigentlich um Holzplantagen handelt. Oft werden nur an den Straßen oder Wegen ein paar Baumreihen stehengelassen, damit die großen gerodeten Flächen nicht gleich zu sehen sind.
Am Kemijoki
Unterwegs entdecken wir wieder einen kleinen Feldweg mit Grillplatz am Fluss Kemijoki und schon haben wir unseren Übernachtungsplatz gefunden! Es gibt gebratenen Lachs mit Brot, den ich draußen zubereite. Wegen der vielen lästigen Stechmücken essen wir dann doch lieber im Bus.
Eigentlich sollte es heute mal früher losgehen, der Wecker hat uns extra geweckt. Doch draußen ist es recht frisch und unter der Bettdecke so schön warm. Naja, es ist nach 10 Uhr, bis wir dann endlich unterwegs sind.
Unsere Reise führt uns ins Niemandsland, zumindest laut Karte der Frau, da hören die Straßen einfach auf. Glücklicherweise ist auf dem Tablet die Kartografie etwas ausführlicher, man muss nur zoomen, zoomen, zoomen! Hinter Martti gibt es keine Straßennummern mehr, nur noch graue und weiße Wege. Die sind größtenteils unbefestigt und manchmal ganz schön schaukelig. Es gibt einen Aussichtsberg, Niekka, mit 445 m Höhe, dann schauen wir mal, ob es trotz Bewölkung eine Aussicht gibt. Der Weg dahin gabelt sich oft und es gibt sogar richtige Kreuzungen in der Pampa.
Auf dem Berg wäre die Aussicht sicherlich grandios, wäre es nicht so wolkenverhangen. So gucken wir nicht ganz bis zum Horizont, nutzen die Einsamkeit für eine Brotzeit und fahren dann wieder den Berg runter. Die Route geht immer weiter, an der Kreuzung links, an der nächsten rechts, dann weiter geradeaus…
Ein kleines Hinweisschild
An einem unscheinbaren Schild halte ich an und nutze die Fotofunktion der Übersetzer App. Puh, Glück gehabt, das Schild weist auf eine fehlende Brücke hin. Also fahren wir einen Umweg und schauen von der anderen Seite nach der Brücke. Die fehlt tatsächlich! Das sind in Summe 40 Kilometer Strecke die wir umsonst gefahren wären.
An einer Schutzhütte beim Berg Painopää entdecken wir eine Hand-Wasserpumpe. Hier füllen wir unsere Wasservorräte auf. Danach sind wir auch geduscht, zumindest die Füße und Beine sind pitschnass. Der Weg führt uns weiter nach Lokka am Lokansee, dort halten wir am Rastplatz direkt am Seeufer für die Kaffeepause. Es gefällt uns hier recht gut und die Wetteraussichten am geplanten Ziel Inarisee sind ziemlich feucht, darum:
Ein neuer Übernachtungsplatz!