Island 2022
Laugarvallalaug – der warme Wasserfall
Die Sonne scheint direkt in den Bus, wir werden schon um 5 Uhr geweckt – allerdings ist das Ortszeit, zuhause und nach der inneren Uhr also schon 7 Uhr. Beim Blick nach draußen sehen wir viele Wolken und die Sonne verschwindet allmählich dahinter, sie hat bisher nur drunter durch geschienen.
Der rote Bus wird sofort startklar gemacht, denn wir wollen zu einem Hot Pot mit warmen Wasserfall fahren. Dazu müssen wir allerdings zuerst die 28% Steigung überwinden, um die [F910] zu erreichen. Die tiefen Auswaschungen und großen Steine auf dem Steigungsabschnitt machen es nicht ganz einfach. Mit ein wenig Schwung und durchdrehenden Rädern rumpeln wir hinauf. Ich bin mal wieder heilfroh, dass wir die Motorschutzplatte am Bus haben.
Die Zufahrt zum Hot Pot
Von der [F910] geht es dann auf der anderen Seite des Bergrücken genauso rumpelig wieder hinunter. Es ist zwar nicht so steil wie vorhin, trotzdem brauchen wir für die 4,5 Kilometer insgesamt eine halbe Stunde. An der folgenden Furt lassen wir den Bus auf dem Parkplatz stehen und legen die restlichen 400 Meter per Pedes zurück. Der Weg lässt sich gut gehen, zumal der Fluss auf einer Holzbrücke überquert werden kann. Der letzte Teil des Weges hinunter zum Wasser ist sehr rutschig, weshalb die Wanderstiefel eine gute Wahl waren.
Zum Hot Pot fließt ein kleiner Bach, in den ich mal probeweise eine Hand eintauche – und schnell wieder rausziehe. Der ist so warm, dass ich mir fast die Hand verbrenne.
Der Hot Pot
Zum eigentlichen Hot Pot geht es einen etwas steilen lehmigen Hang hinunter, doch ein paar Schritte weiter ist genügend Wiese am Flussufer, um unsere Sachen dort zu deponieren. Wir sind ganz alleine hier! Wir schlüpfen schnell in unsere Badesachen und eilen zum Pool … ahhh, ist das schöööön! So herrlich warmes, fast heißes Wasser in einer Badewanne mit 5 m Durchmesser und nem halben Meter Tiefe! Und die ist so voll, dass sie überläuft in den nächsten etwas kleineren Pool! Das absolute Highlight ist der kleine Wasserfall in den Pool – das Wasser kommt teilweise aus über zwei Meter Höhe heruntergeprasselt, die perfekte Massagedusche!
Nach zwei Stunden „Dauereinweichen“ und schon dem Ansatz von Schwimmhäuten steigen wir aus dem schönen warmen Wasser in die kühle Morgenluft und ziehen uns an. Am heißen Bachlauf spülen wir noch unsere Badesachen aus.
Hier im Flusstal schwirren nervige kleine Fliegen und Mücken in der Luft. Für unser Frühstück suchen wir lieber einen höher gelegenen Platz. Den finden wir am Ende der Hochlandstraße [F910] am Ufer des Hálslón Stausee. Es wird ein gemütliches Frühstück von fast zwei Stunden, mit weitem Blick auf schneebedeckte Berge.