Im November 2015 trat für Island ein neues Naturschutzgesetz in Kraft, das Änderungen dahingehend vornahm, wo es erlaubt ist, zu campen. Beispielsweise ist es jetzt nicht gestattet, die Nacht in Zeltanhängern, Zeltcampern, Wohnwagen, Wohnmobilen oder ähnlichen außerhalb von organisierten Campingplätzen zu verbringen, es sei denn, der Grundstückseigentümer hat seine Erlaubnis erteilt . Hier gibt es Infos zu Ausnahmen.

Im Juli und August sind Campingplätze in Island durch die Bank überlaufen. Dies bedeutet Stress auf dem Campingplatz, denn die Sanitäranlagen sind knapp bemessen und die Sauberkeit lässt oft zu wünschen übrig. Häufig bin ich zwischen 5 und 6 Uhr morgens zum duschen gegangen, denn ab Halbsieben steht man in der Warteschlange.

Bei vorhandenen Hotspots stehen die Leute auch Schlange bis sie in der warmen Brühe Platz nehmen können um dann ihre Insta Story zu kreieren. Die im Wasser treibende Körperbehaarung und andere Hinterlassenschaften sind auf den Fotos nie zu erkennen.

Beim Übernachten auf Campingplätzen in Island müssen wir auch berücksichtigen, dass geschätzte 90% der Reisenden kein Camping kennen. Sie kommen mit den Billigflieger und rasen mit dem Mietwagen über die Insel. Geschlafen wird im Dachzelt oder hinten in Handwerkerautos. Diese sind bunt beklebt und nennen sich z.B. Happy Camper. Respekt, Anstand oder gar Privatsphäre kommen unter solchen Voraussetzungen auf einigen Campingplätzen nicht vor. Also parken die spät Ankommenden zwischen den bereits zur Nachtruhe stehenden Campern. Das ist der Bereich, wo am Abend noch die eigenen Tisch und Stühle standen. Dann werden in der Nacht mehrfach die Türen vom Dacia Duster zugeknallt und sich lautstark neben den Zelten der anderen Reisenden unterhalten. Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie auf einem vollen Supermarkt-Parkplatz, – für den wir 30 Euro bezahlen mussten.