Vom Dettifoss ist es nicht weit bis in das Krafla Gebiet, einen Vulkansystem von etwa 100 km Länge im Norden Islands. Am Hochtemperaturgebiet Hveravellir schauen wir uns mit vielen, vielen anderen Menschen die dampfenden Solfataren und blubbernden Schlammquellen in der schwefeligen Luft an – und haben sie viel imposanter in Erinnerung. Bei unserem letzten Besuch in 2016 war es leicht am Regnen und der gelbe Schlamm hat zentimeterhoch an den Schuhsohlen gepappt. Jetzt bei Sonnenschein lässt sich das Terrain viel besser erkunden.

Der neu angelegte Parkplatz ist groß und wird zukünftig gebührenpflichtig sein. Wir stellen uns jetzt etwas abseits an den Rand und bereiten unser Mittagessen zu.

Die Sonne versteckt sich immer mal hinter Wolken. Im Moment ist am Krafla-Kraftwerk Sonnenschein, also schieben wir den kleinen Abstecher ein.

Krafla Geothermalkraftwerk

Das Krafla Kraftwerk ist ein Geothermalkraftwerk im Norden Islands am aktiven Zentralvulkan im Krafla Gebiet. Mit dem Bau wurde im Jahr 1975 begonnen. Während den Bauarbeiten gab es zwischen 1975 und 1984 in dem Gebiet eine Serie von Vulkanausbrüchen, deren Lavaströme bis auf wenige Kilometer an das Kraftwerksgebäude heran flossen. Wegen vulkanischer Aktivitäten gab es auch erhebliche Probleme mit der Erschließung von Dampf. Daher konnte das Kraftwerk bei der Inbetriebnahme nur die halbe Leistung erzeugen. Seit 1999 wird das Kraftwerk mit einer zweiten Turbine betrieben und liefert die ursprünglich geplanten Leistung von 60 Megawatt. Der Dampf wird von mehreren Bohrlöchern über Rohrleitungen zum Kraftwerksgebäues geführt.

Víti-Krater

Am Víti Krater, einem vulkanischen See, am Vulkan Krafla hat sich seit unserem letzten Besuch einiges verändert. Der Parkplatz ist jetzt asphaltiert und es sind Wege angelegt. Der Kraterrand um den Kratersee ist zum Teil abgesperrt und darf nicht mehr umrundet werden.

Unterirdische Lagune

Auf der Weiterfahrt Richtung Mývatn über die [860] schauen wir die Grjótagjá an. Eine kleine unterirdische heiße Lagune, die sich direkt auf der sichtbaren geologischen Verwerfungszone der beiden Kontinentalplatten von Amerika und Europa befindet. In der Höhle herrscht dichtes Gedränge und wir müssen einigen Zeit warten, bis ein Platz auf einem der Felsbrocken frei wird. Der Eigentümer des Geländes hat für die Lagune ein Badeverbot ausgesprochen.

Vulkankrater Hverfjall

Weiter geht es auf der [848] zum Tuffring Hverfjall. Hier stieß vor 2500 Jahren Magma auf Grundwasser und löste eine gewaltige Wasserdampfexplosion aus. Um die aufsteigende Wasserdampfsäule herum fiel die erstarrte Lava herab und bildetet diesen Ring von einem Kilometer Durchmesser und bis zu 150 Meter Höhe.

Der Aufstieg sieht steil aus und es ziehen Regenwolken heran. Trotzdem marschiere ich da hoch. Oben angekommen stelle ich fest, dass der Kegel auf den Luftbildern oder aus der Ferne viel imposanter aussieht. Den Rückweg lege ich im Regen zurück.

Lavafeld Dimmuborgir

Nachdem der Regen aufhört hat, schauen wir uns noch das Lavafeld Dimmuborgir an. Es handelte sich um bizarre Formationen aus Vulkangestein die von üppiger Vegetation und Birkenbewuchs umgeben sind. Über die gut ausgebauten Fußwege können wir das Labyrinth einfach begehen.

Campingplatz Myvatn

Die Region Myvatn ist touristisch sehr erschlossen und entsprechend gut besucht. Direkt an der Ringstraße [1] in Hlid, finden wir einen terrassenförmig angelegten Campingplatz. Wir stehen weiter oben und weil es sehr windig ist, schließen wir das Dach gleich wieder. Bis zum späten Abend treffen noch viele Fahrzeuge ein und der Platz ist richtig voll.