Wir sind letzte Nacht am Ufer des Peipussees nicht abgesoffen! Die Sonne scheint wieder, – voll auf den Bus. Es wird trotz geöffnetem Dach sehr warm im Bus, weshalb wir etwas früher aufstehen. Unser Vorplatz ist trocken und wir frühstücken selbstverständlich draußen.

Auf der Weiterreise halten wir bei Kallaste, da soll es am Seeufer Steilklippen geben. Wir landen am Strand im Ort, der zwar sehr schön ist, aber nicht steil. Besagte Klippe kann man aber sehen und, naja, sieht aus wie die Reste der letzten Sturmflut. Als wäre der Boden mit Bäumen und Gras abgerutscht, fertig. 

Dafür sind die Strände sauber, Müll wird regelmäßig eingesammelt und die Dixi Toiletten sind voll ausgestattet mit Papier, Seife, Handtuchpapier und sehr sauber! Wir düsen weiter an die Nordseite des Sees, nach Alajoe, da gibt es Sanddünen wie am Meer. Wir finden eine geeignete Stelle und tippeln zum Strand. Okay, Sand ja, Düne hmmm. Eher flach gehalten, aber vielleicht sind wir wieder etwas zu weit gefahren? Egal, es ist schön hier, das Wasser sehr flach und nicht zu kalt. Wir holen die Badesachen und sind ruckzuck im Wasser. Wir bleiben allerdings nicht allzu lange im Wasser, denn von Osten braut sich ein Gewitter zusammen. 

Auf der Fahrt hierher kam schon ein recht heftiger Schauer runter und vor dem nächsten wollen wir wieder im Bus sein. Das schaffen wir auch, trocken und frisch gebadet fahren wir zur russischen Grenze… das heißt in das letzte Dorf davor. Dann kommt ein Fluss und auf der anderen Seite ist Russland. Kommt man aber nicht ran, das Ufer ist bebaut und der Rest weitläufig abgesperrt. Also weiter Richtung Tallinn. 

An der Straße wird Fisch angeboten, wir halten und kaufen geräucherten Hecht. Der passt gerade so in unsere Kühlbox. In Jöhvi kauft die Frau ein, Sirup, Eier, Plunderteilchen, Milch, Selters. Die nächsten Kilometer flüchten wir vor der bedrohlich dunklen Gewitterzelle.

Auf dem Campingplatz bei Liimala ca. 130 km vor Tallin, finden wir ein nettes Eckchen mit Blick auf die Ostsee und dem Rauschen des Meeres im Hintergrund. Dann wird der Tisch gedeckt und wir nehmen uns den Hecht vor. Festes Fleisch, eher unauffällig im Geschmack, aber viele Gräten. Wir haben noch Salat dazu, somit reicht der Fisch für zwei Mahlzeiten. Die Sonne scheint und die bedrohlichen Wolken haben wir wohl wirklich hinter uns gelassen. 

Das Sanitärgebäude ist brandneu und total edel ausgestattet. Es läuft sogar Hintergrundmusik! Weil der Frau das so gut gefällt, überlegen wir, in unser Potti eine kleine Spieluhr einzubauen, die sich beim Öffnen des Deckels einschaltete, haha.