Wir werden gerade so gemütlich munter und räkeln uns bei geöffneter Schiebetür aus dem Bett, da stelle ich fest: wir sind nicht mehr alleine! Es sind aber nicht etwa andere Camper, nein, es sind Forstarbeiter, die jetzt um 7 Uhr von den umstehenden Kiefern die unteren Zweige bis ca 1,50 m Höhe abtrennen. Glücklicherweise stehen die Bäume nicht direkt bei uns, sondern etwa 100 m entfernt. Da ist das Gedröhne der Kettensäge nicht ganz so doll. Wir lassen uns jedoch nicht stören, Frühstücken gemütlich draußen, räumen auf und machen einige Fotos.

Gegen 10 Uhr geht es weiter durch die Pyrenäen auf einer Schotterpiste bis hinunter in den Ort Ribes de Freser, da kauft die Frau ein und ich betanke den Bus. 


Geier

Anschließend fahren wir zum Cole de la Creulta und entdecken viele Geier! So etwa 20 Stück sitzen auf einer Weide oder gleiten elegant durch die Luft. Es gibt hier in den Pyrenäen Futterstellen für Aasfresser, wo verendete Tiere abgelegt werden. Leider habe ich nur meine kleine Kamera dabei, daher sind die Geier auf den Fotos schwer zu erkennen.


Auf dem Weg zur B402 entdecken wir ein Hinweisschild zu der kleinen Kapelle von Castellar de ńHug. Der Weg geht im spitzen Winkel steil nach unten, das probieren wir mal aus. Bei passender Gelegenheit gewendet und zurück, dann runter bis zur Kapelle. Hier gibt es einen Brunnen, an dem ich etwas Wasser auffange. Wir erklimmen die Stufen zur Kapelle und schaue uns um. Nett hier, leider alle Sitzgelegenheiten in der prallen Sonne, also nix mit Kaffeepause. Die machen wir lieber weiter unten unter Bäumen auf einem kleinen Hügel. Da sitzen wir auf der Erde in der leichten Brise, schauen auf den Bus und die Landschaft und knabbern Kekse zum Cappuccino. Angesichts der unerträglichen Temperaturen hier in den Pyrenäen, bin ich nicht so begeistert von der urigen Umgebung, daher halten wir es kurz und fahren dann wieder den Weg rauf zur Straße. 


Museumseisenbahn

Ein paar Kilometer weiter biegen wir wieder ab Richtung Berge und kommen unverhofft an einer Museumseisenbahn vorbei! Der Zug ist gerade eingefahren und das grüne Bähnchen sieht wie unsere Gartenbahn im Original aus. Eis schleckend sitzen wir im Schatten und gucken Eisenbahn, bis der Zug kurz darauf wieder abfährt.

Weiter geht´s. Bald ist es eine Gravelroad und an einem einsamen Gehöft kommen uns Hütehunde entgegen. Der ausgewachsene bellt und springt um uns rum und der Welpe macht es ihm nach – sieht sehr putzig aus. Der Weg führt recht steil bergab und an einer Ecke ist eine Nische, wie für uns gemacht.

Wir richten uns ein und weil es heute soooo heiß war möchten wir gern duschen. Also kommt der Wassersack unter die Motorhaube auf den Kühler zum Erwärmen des Wassers. Das funktioniert super gut. Mit diesen Aussichten auf Erfrischung bereiten wir uns Burger zu. Die Brötchen sind recht üppig, es wird letztlich nur ein Burger für jeden. Solchermaßen gestärkt können wir duschen. Unter der Heckklappe lassen wir uns mit frischem lauwarmen Nass berieseln, herrlich! So erfrischt kann die Nacht kommen. Es fährt noch ein Auto mit Anhänger den Berg rauf, doch niemand verjagt oder ermahnt uns. Wir werden freundlich gegrüßt, sonst nix.

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