Unsere erste Nacht in Spanien war ruhig. Zum Glück geht die Sonne hinter den Bäumen auf, sonst wäre es schon zum Frühstück unerträglich heiß. Wir verlassen gegen 9:30 Uhr den Campingplatz und jetzt beginnt unser Abenteuer auf den Grenzpfaden der Pyrenäen.
Es geht zunächst den schmalen kurvigen und steilen Weg wieder zurück bis zur geteerten Straße bei Macanet de Cabernys. Nach 13 Kilometern überqueren wir die französische Grenze und fahren auf der D3 weiter Richtung Saint-Laurent de Cerdans. Der schmalen Straße folgen wir bis La Forge del Mitg, wo wir im spitzen Winkel links auf die D64 abbiegen.
Wir fahren jetzt auf einer landschaftlich schöne Strecke über die Grenze nach Frankreich. Die schmale Straße ist genau nach meinem Geschmack. Kurz vor der spanischen Grenze treffen wir wieder auf den Asphalt der C38. Nach einer kleinen Runde um den Ort Mollo fahren wir die C38 ein Stück zurück und biegen ab nach Espinavell.
Gravel road
Die Höchstgeschwindigkeit ist jetzt auf 30 km/h begrenzt, denn wir fahren auf einer Gravel Road. Außerdem gibt es Beschränkungen für das Fahren in Gruppen. Die Piste lässt sich angenehm und entspannt fahren. Im Gegensatz zu den Pisten in Island kommen uns hier in den Pyrenäen auch keine Mietwagen mit 80km/h entgegen.
Pass Collada Fonda
Nach überqueren des Pass Collada Fonda machen wir Mittagspause mit Salat und Melone. Hier oben weht ein kühlender Wind und es gibt neben vielen Insekten natürlich Kühe und Pferde zu sehen. Auch sie tragen Glocken um den Hals und sorgen für die akustische Begleitung unserer Pause.
Der Weg führt uns weiter durch das Naturschutzgebiet, bis wir auf eine `weiße Straße’ treffen. Der C771 folgen wir für 7 Kilometern nach Süden und biegen bei Llebro zum Cole de Meianelle ab. Mit 13 Kehren führt uns der Schotterweg über die Baumgrenze. Wir genießen die weite Sicht und halten schonmal nach einem Übernachtungsplatz Ausschau. Auf einem kleinen Hinweisschild finden wir den Hinweis, dass oberhalb von 2000 Metern das freie Übernachten auch im Naturschutzgebiet erlaubt ist. Unterwegs sehen wir ein paar geeignete Stellen, fahren aber weiter bis zum Cole de Meianelle. Hier verweilen wir erst einmal, denn es sieht nach einem guten Übernachtungsplatz aus. Vielleicht brauchen wir gar nicht zurückfahren.
Übernachtungsplatz Pyrenäen
Bei Cappuccino und Keksen besprechen wir die weitere Route. Am späten Nachmittag kommen immer mehr Wolken und verdecken die Sonne, in der Ferne ist das Grollen eines Gewitters zu hören. Ich laufe derweil gemächlich auf den nächsten Hügel, von dem aber kein Gewitter auszumachen ist. Nach dem betrachten des schönen Panoramas steht unser Übernachtungsplatz fest. Wir bleiben hier.
Dann ist es schon Zeit für das Abendessen, es gibt französische Grillwürstchen/Spieße mit Salat und Brot. Als ich nach Sonnenuntergang noch draußen sitze, werde ich zweimal von einer Fledermaus attackiert. Sie fliegt an meinen Kopf, dann auf den Boden, von dort fliegt sie nochmal an meinen Kopf. Das war schon ein wenig gruselig.
Vor dem schlafengehen klettern wir noch mal raus, Sterne gucken. Hier oben ist es völlig dunkel, man sieht die Milchstraße, Satelliten und sogar drei Sternschnuppen! Hier in den Pyrenäen ist so schön, man mag gar nicht schlafen gehen. Aber um Mitternacht ist dann wirklich Schluss