Røros am Abend

Wir wollen Røros natürlich auch bei Nacht, bzw. Dunkelheit sehen. Also geht es wieder zurück auf den Parkplatz am Bahnhof. Nachmittags um halb fünf ist es bereits dunkel. Viele kleine Lichter in und an den Häusern verbreiten jetzt ein weihnachtliches Flair. 


Kongens Gruve

Zum Übernachten fahren wir jetzt wieder zur 8 Kilometer entfernten Kongens Gruve. Beim Passieren der Schranke erkennen wir durch die Bäume Scheinwerferlicht. Anscheinend hat ein Fahrzeug an der Steigung Probleme. Es dauert eine Weile, bis die Lichter weg sind und wir den Berg hinauf fahren. Später erfahren wir, dass es ein Wohnmobil war, welches den Berg nur in Rückwärtsgang erklimmen konnte.

Unser Esel schnurrt die Steigung hoch und gegen 20 Uhr richten wir uns auf dem Parkplatz mit Fernsicht für die Nacht ein. Der ursprüngliche Schotterplatz ist eine einzige runde Eisfläche.

Hier oben fühlt es sich durch den Wind deutlich kälter an als letzte Nacht im Wald. Trotzdem gefällt uns die Aussicht und wir werden zwei Nächte hierbleiben. Zumal für morgen starke Schneefälle angekündigt sind und ich ja immer noch auf eine Fahrt durch tiefen Schnee hoffe.

Nach dem Ruhetag

Bisher hat es nicht so richtig geschneit. Wir duschen erstmal und frühstücken dann. Als es hell wird, sehen wir Schneekörner, die waagerecht durch die Luft fliegen. 

Während wir vom Berg runter fahren, bemerkt die Frau, dass Wasser vom Haltegriff an der A-Säule in den Becherhalter tropft.

Ohje, die dritte Bremsleuchte ist undicht. Die habe ich zwar mit Lackschutzfolie abgedichtet, aber wer weiß? Schnell über dem hinteren Dachschrank nachschauen. Zwar hängen einige Tropfen innen an den Schrauben, aber ansonsten ist es trocken und auch keine getrockneten Wasserränder zu sehen. 

Vielleicht die Dichtnaht am GFK Dach?  Unser Dach ist momentan außen noch gefroren (-19°C), da kann auch kein Wasser durch die Dichtnaht am Dach eindringen. Also muss es Schwitzwasser sein. Zwar heizen wir nach dem Duschen den Innenraum kräftig auf und lüften, aber möglicherweise ist die Zeit zu kurz.


Grenze Schweden

Unser Weg führt jetzt Richtung Schweden, auf dem Weg dahin soll es eine Entsorgungsmöglichkeiten geben. Zu meiner großen Freude schneit es während der ganzen Fahrt kräftig. In Vauldalen kurz vor der schwedischen Grenze kommen wir an einen Campingplatz, die Schranke ist offen, doch der Weg nicht geräumt. Ich fahre mal auf gut Glück rein. Es gibt Wasser und einen Platz zur Toilettenleerung, perfekt. Wir würden für den Service gerne etwas bezahlen, doch es gibt auf dem völlig zugeschneiten Platz keine Möglichkeit, Geld zu hinterlassen. 

Pause machen wir direkt auf der Grenze. Die Zufahrt des Rastplatzes erfolgt von Schweden, die Ausfahrt liegt in Norwegen. Wir halten direkt auf der Grenzlinie und könnten in unserem Esel quasi in Norwegen essen und in Schweden schlafen! Die Sonne scheint unter den Wolken durch und wir genießen einen Kakao mit dem letzten Rest norwegischer Sahne. Anschließend stapfen wir durch eine Hüttensiedlung. Aus der Entfernung ist ein Traktor zu hören, der scheint die Wege freizuräumen. Tatsächlich, da kommt er in unsere Richtung. Wir gehen brav zur Seite und er düst schneespritzend mit seiner Schneeschleuder an uns vorbei.

Burger bruzzeln im Schnee

Zurück am Esel soll es Burger geben und ich möchte sie auf dem kleinen Gaskocher draußen braten. Frau bereitet bei offener Schiebetür die Brötchen und das Salatgedöns vor, ich brutzle auf dem kleinen Gaskocher. Wir müssen zügig essen, die Gurken gefrieren sonst noch und die Finger werden gefühllos. Die Vorbereitung und das Aufräumen haben deutlich länger gedauert als der eigentliche Akt, doch unser „Grillen im Schnee“ war ein riesen Spaß.

Nun fahren wir zurück zu der Lichtung bei Tolga. In Rørøs hat der Rema 1000 auf und wir holen noch ein paar Kleinigkeiten. Dann sind wir schon in Tolga, sehen die beleuchteten Sprungschanzen und schauen mal vorbei. Die werden gerade präpariert, vielleicht für ein Neujahrsspringen?

Dann geht es weiter zu „unserer“ Lichtung, wir parken wieder rückwärts ein, verdunkeln und freuen uns über den tollen Tag.

Perlmuttwolken

Heute Morgen sind die Fenster sogar von Innen vereist! Also gleich nach dem Aufstehen kräftig heizen und gut lüften!

Als wir unseren Nachtplatz morgens gegen halbzehn verlassen, gibt es am Himmel etwas besonderes zu sehen: Perlmuttwolken!

Diese Polaren Stratosphärenwolken treten in der Stratosphäre in Höhen über 20 km auf, meist im Bereich von 22 bis 29 km. Sie können nur bei Temperaturen unter −78 °C entstehen.

Wir können sie in verschiedensten Formen noch während der ganzen Fahrt bis Folldal sehen.