In unserem Olivenhain ist es ruhig geblieben, niemand wollte uns verjagen. Es ist zwar nicht übermäßig warm, aber zum Frühstücken draußen reicht es allemal. Die Frau möchte den Platz baldmöglichst räumen. Sie hat immer noch Sorge, dass der Besitzer plötzlich mit der Schrottflinte erscheint.

Bei Herausfahren aus dem Olivenhain drehen die Räder durch. Das habe ich gestern am Strand auch schon festgestellt, da haben sich die Michelin Reifen ganz schnell im Sand eingegraben. Die alten Dunlop Reifen waren da wesentlich gutmütiger. 

Wir verlassen dieses einsame idyllische Fleckchen Erde und kurven eine andere Straße zurück nach Neapolis. Das nächtliche Unwetter hat an einigen Stellen Steine und Geröll auf die Fahrbahn gespült. 

Eine Bäckerei mit lecker Backwerk zum Kaffee findet sich schnell und parken ist, dank unserer Warnblinkanlage, auch in den engen Straßen kein Problem mehr. (Ja, wir passen uns an). Unser Navi lotst uns auf kleinsten Wegen durch weitläufige Orangenplantagen, auf denen offenbar viele Nordafrikaner arbeiten.

Bei einem Fotohalt „fällt“ der Frau eine Orange vom Baum direkt in ihre Hände. Aber da gerade Erntezeit ist, liegen die hier sowieso zuhauf in der Gegend rum, also nicht so schlimm, oder? Zwei Kilometer weiter werden wir dann tatsächlich für eine Polizeikontrolle angehalten: „Stopp! Passport and Drivers license please!“ „Where did you come from? Are you living here?“ Meiner Frau verschlägt es die Sprache und sie verfolgt mein Gespräch sichtlich angespannt. Aber natürlich suchen sie keinen Obstdiebe und wir können anstandslos weiter. 

Am Nachmittag machen wir eine Orangen-Verköstigung. Wir haben eine selbst gepflückte Orange, welche aus dem Lidl und eine vom griechischen Supermarkt. Ergebnis: Ich bin dafür zukünftig nur noch selbst zu pflücken und die Frau meint, bei Lidl holt sie keine Orangen mehr.

Fazit: Alle Orangen sind wirklich seehr saftig!

Orangentest